Eine Stadt, oder vielleicht eher ein Dorf im Südosten Ghanas. Fischer, Fischerboote und Fischernetze wo man auch hinguckt. Ein wunderschöner, weiter, weißer Sandstrand geschmückt mit Palmen, alten Booten und jeder Menge Plastik. Starke, wunderschön brechende Wellen kombiniert mit starker seitlicher Strömung machen das Badeerlebnis deutlich anstrengender, aber abgehalten hat uns das nicht!
Die Ruhe vor dem Sturm. Das ist es. Bevor wir alle voll in unsere Projekte eingebunden werden, waren erstmal noch Ferien und für uns damit die Chance, Ghana zu erkunden. Zum Beispiel in einem netten Airbnb mit Blick auf Palmen, Strand und Meer. Es wird Basketball auf einen kleinen Korb zwischen Haus und Strand gespielt oder wir werden zum Strandfußball herausgefordert. Die Hitze ist dabei der Endgegner und zwingt einen danach zu einer „Abkühlung“ im Atlantik. Die Füße verbrannt vom heißen Sand und die Schultern etwas rot von der Sonne. So muss Urlaub.

Kochen und Essen in einem fremden Land, wo man von einem strukturierten Supermarkt nur träumen kann, ist durchaus eine größere Herausforderung als erwartet. Bei manchen muss man sich vor dem Oburoni-price in acht nehmen, mit anderen kann man kurz nett quatschen. Es ist anders. Aber langsam gewöhnt man sich an dieses „Anders“. Das Brot gab’s ganz am Ende des Dorfes im letzten Container bei dem Verkäufer mit der hohen Stimme. Das Obst im Seitenladen auf der linken Seite mit dem Jungen. Zwiebeln und Tomaten bekam man bei dem kleinen Mädchen an der Straße oder im kleinen Kellerabgang. Und Eier, Kekse und Nüsse gab es bei der süßen Familie auf dem Rückweg. Käse und Frisches sind Luxusgüter. Die geliebte Tomaten-chilli-soße mit Parmesan von Zuhause muss also auf die verfügbaren Lebensmittel angepasst werden. Auch mit den Restaurants ist das nicht so einfach. Es gibt einfach kaum welche. Die Wahl war zwischen dem kaum besuchten Beachresort mit 30 Minuten Anwanderung oder take-away Jollof-rice aus dem nächsten Dorf, ca. 10 Minuten mit den Taxi.

Mitte: unser Aibnb (das 1. Stockwerk)
Rechts: die Kinder der netten Familie, wo wir Kekse und Nüsse bekommen haben
Die An- und Abeise war anstrengend. Morgens im Dunkeln los, um irgendwann im Dunkeln anzukommen. Über 14 Stunden sitzen. Vom Trotro ins Taxi in den V.I.P. Bus und dann nochmal ins Taxi. Immer mit der Hoffnung, dass die Person gegenüber einen versteht und nicht über den Tisch zieht. Aber woher sollen wir das auch wissen? 7 cedi (ungefähr 70 cent) für eine Stunde Trotro-Fahrt nach Kumasi. Da kommt nicht mal das 9-euro Ticket ran.

rechts: Abreise Accra-Kumasi im V.I.P Bus
Aber nach einer Woche als Gruppe fremd sein, hat man sich auch wieder auf die Sicherheit (und sogar das Essen) der Gastfamilie gefreut. Das erste Mal hatte ich das Gefühl von „Nachhausekommen“. Der Reis stand schon für uns bereit nach der langen Reise und die Kinder hatten ihre Arme schon direkt um uns geschlungen, sobald wir durch die Tür traten. Irgendwie schon eine Art Familie.