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Familienleben.

24. August 2022

Es sind Ferien. Zweieinhalb Wochen Ruhe. Zumindest einigermaßen Ruhe. Von knapp 100 Kindern wurde auf 3 reduziert, und das sind auch noch tolle 3 (ohne priorisieren zu wollen…). Der Hahn lässt einen zwar nicht wirklich länger schlafen, aber daran muss sich der Schlafrhythmus halt gewöhnen. Dadurch, dass es Abends sowieso gegen halb 7 dunkel wird, ist der Verlust auch nicht besonders groß. Die Dusche morgens holt einen nach wilden Träumen zurück in die Realität und nach dem Frühstück sind Fuseina und Baba (9-jährige Zwillinge) meistens schon direkt bereit, um loszulegen. Ob Tennis, Klatschspiele oder einfach nur wild Twi auf uns einreden. Währenddessen ist Mama Ruth mit ihrem Radio immer schon am Kochen für mittags, abends oder auch den nächsten Tag. Selten erwischt man sie ohne einen Topf vor ihr. Entweder wird gekocht oder gewaschen.

Links: Fuseina mit Lukas
Rechts: Ruth am Kochen

Adizah (13), die älteste regelt den Rest. Wasser holen, abwaschen, einkaufen und alles, was Ruth mit ihrem kaputten Fuß nicht selber machen kann. Sie ist ein Engel. Wenn nicht am Arbeiten, dann am häkeln oder uns überreden, dass wir ihre Hausaufgaben machen.

Sobald man leicht müde wirkt (sprich kurz stehen bleibt) wird man an die Hand genommen und gefragt bzw. einem wird gesagt, dass man müde ist und sich ausruhen soll. Naja, Unrecht haben die Kleinen nicht. Also wird sich im Zimmer ausgeruht oder das Buch oder Journal wird mit auf den Schulhof genommen und man genießt die Zeit zwischen den Regenschauern.

Abends, nach dem Abendessen, wenn wir nicht schon komplett geschafft sind und wir nicht sowieso schon beim Essen im Flur von den Kiddies abgefangen werden, wird nochmal etwas Gemeinschaft geschnuppert. Im kleinen aber gemütlichen Wohn- und Schlafzimmer der Familie wird sich vor den Mücken versteckt und Twi gelernt, gehäkelt, gequatscht oder gespielt. (Ganz beliebt ist ein Steinspiel, von dem ich den Namen absolut nicht kenne). Mau Mau wurde den Kindern mehr oder weniger erfolgreich schon beigebracht. Ligretto steht noch auf der to-do-liste. Wenn wir langsam zu gähnen anfangen, während die Kinder am liebsten noch Bäume ausreißen würden, wird „da yie“ gesagt und unters Mückennetz in unseren Zimmern gekrochen. Zeit für mehr wilde Träume.